Umbau und Sanierung ehemaliges Amtsgerichtsgebäude zur Staatlichen Studienakademie Plauen auf dem Amtsberg 6 in 08523 Plauen
Das Hochplateau auf dem Schlossberg spiegelt die Siedlungsgeschichte der Stadt Plauen wieder. Die Reste der heute sichtbaren baulichen Anlagen gehen zurück bis auf die ersten slawischen Burgen. Hier entstanden im 15. Jahrhundert die Schlösser der Vögte von Plauen. Anfang des 18. Jahrhunderts verlor die Anlage ihre Bedeutung als Fürstensitz und es begann eine flächige Umwidmung der Gebäude zu Verwaltungs- und Justizgebäuden. Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgte der Neubau des Amtsgerichtsgebäudes. Nach schweren Luftangriffen im Frühjahr 1945 wurde das Gelände stark zerstört. Die verbliebenen Gebäude sind als hochrangige Baudenkmäler erfasst.
Das Amtsgericht und die Ruine des oberen Schlosses werden für die sächsische Studienakademie als Hochschulbauten hergerichtet. Dabei werden im ehemaligen Amtsgericht Seminarräume und Labore für Chemie und Physik untergebracht. Die Bestandsdecken - ein Konglomerat an verschiedenen Deckensystemen aus allen Bauepochen - müssen für neue Verkehrslasten ertüchtigt werden. Das tragende Mauerwerk wurde bauzeitlich mit einem Lehmmörtel errichtet und stellt somit ein technisches Baudenkmal dar, das für die neue Nutzung statisch einzupassen ist.
Nach den Kriegsschäden stehen vom oberen Schloss nur noch die denkmalgeschützten ehemaligen Außenwände, deren tragfähiges Gefüge aus örtlich vorkommendem Naturstein, dem Fruchtschiefer, besteht. Das Mauerwerk wird durch Vernadelungen mit Edelstahl ertüchtigt. Der Wiederaufbau erfolgt in moderner Mauerwerksbauweise in Kombination mit Ziegeleinhangdecken. Das Dachtragwerk wird aus einer Holzkonstruktion bestehen.
Bauherr: | Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement Zwickau |
Architekt: | studioinges Architektur und Städtebau, Berlin |
Fertigstellung: | 2017 (BA 1), 2023 (BA 2) |
Leistungen PICHLER Ingenieure GmbH:
- Tragwerksplanung Leistungsphasen 1 - 6, 8 HOAI
- Nachweis der Erdbebensicherheit
Bilder Bauabschnitt 1:
Maximilian Meisse
Bilder Bauabschnitt 2:
PICHLER Ingenieure GmbH